Revolution 1848 und 1. Weltkrieg

Revolution:

Bei Ausbruch der ungarischen Revolution stand das Regiment in Galizien  (heute: Gebiet im südöstlichen Polen und westlicher Ukraine).
1848  Während die Oberstdivision* in Galizien blieb, wurde die Oberstlieutenant -Division* dem Korps des Feldmarschallleutnants Graf Schlick zugeteilt (dem seit der Völkerschlacht bei Leipzig  „einäugigen Husarengeneral“) und rückte anfang Dezember zur Bekämpfung der „Insurrection“ aus Galizien über die Karpathen zunächst nach Oberungarn*, wo sie bei Budamér (slowak.: Budimir, nördlich von Kaschau ) und Szikszó (nordöstlich von Miskolc) focht.
1849 Kämpfe bei Kaschau (Košice) , Tarcal, Bodrog-Keresztúr (das ehemalige Schlachtfeld ist heute mit einem Obelisk gekennzeichnet), Überfall bei Szen (heute:Szin), sowie Kápolna und Mezökövesd.
Später in das 2. Reservekorps eingeteilt, wo die Division an Streifzügen an der steirisch-ungarischen Grenze teilnahm. Im September stand sie vor der Festung Komorn (ung.Komárom, slowak.: Komárno; an der Mündung des Flusses Waag/Vàh in die Donau).

Die Majors-Division* marschierte in den ersten Apriltagen  aus Galizien aus und rückte zunächst im Korps Feldmarschallleutnant Vogel auf den Kriegsschauplatz; später kam sie in das 4. Korps Feldmarschallleutnant Baron Wohlgemuth und focht im westlichen Teil des damaligen Oberungarn  bei Schintau, Pered, Komorn (Puszta-Herákly);  später im Süden und in Siebenbürgen bei Szöreg (heute Stadttteil von Szeged), Csanád (rumän. Cenad), Temesvár und Lugos (heute Rumänien: Lugoj. Letzter Sitz der ungarischen revolutionären Regierung und der letzte Zufluchtsort des Freiheitskämpfers Lajos Kossuth, bevor er ins Osmanische Reich floh).

Bundeskrieg gegen Preußen  („Deutscher Krieg“)

1866 Im Krieg gegen Preußen stand das Reg. mit der 1. Eskadron* in der 3. Reserve-Kavallerie Division der Nord-Armee und zeichnete sich bei Königgrätz (tschech.: Hradec Králové) aus, insbesondere bei der Sicherung des Rückzuges der geschlagenen österreichischen Armee.

In der Schlacht bei Königgrätz, welche eigentlich nahe dem ca. 15km nordöstlich von Königgrätz gelegenen Dorf Sadowa stattfand, erlitten die Österreicher eine verheerende Niederlage, welche umfangreiche Umwälzungen in der österreichischen Armee nach sich zog. Vor allem aber führte die damit eingetretene außenpolitische Schwächung der Monarchie zu weitreichenden politischen Konsequenzen, u.a. auch zum Ausgleich mit Ungarn 1867, durch welchen das bisherige k.k. Kaisertum Österreich in die k.u.k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde.

1914 - 1918 Erster Weltkrieg (2)

Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Kavallerie-Regimenter den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Zum Teil bestanden sie im Regimentsverband weiter, zum Teil wurden sie eskadronsweise* auf die Infanterie-Truppendivisionen, Korps- und Armeestäbe als sogenannte Divisionskavallerie aufgeteilt (sie versahen dort Dienste als Aufklärungs- und Meldereiter, sowie als Sicherungs-Detachements.)
Wie die meisten der Regimenter mußten jedoch auch die Graf Paar Dragoner bald die Pferde abgeben (soweit sie noch welche hatten) und kamen danach zum infanteristischen Einsatz.

Status des Reg. im Juli 1914: Die Garnison befand sich in Ost-Galizien, heute Ukraine. Der Stab hatte seinen Sitz in Tarnopol (heute: Ternopil), die erste Division war in Czortkow (heute: Tschortkiw)  stationiert, die zweite in Trembowla (heute: Terebowlja)


Nach Nationalitäten  setzte sich das Reg. aus 61% Tschechen,  26% Deutschen und 13% Sonstigen zusammen. Ergänzungsbezirk: Prag
Kommandant: Oberst Carl Freiherr von Peche (7)

1917 wurde das Regiment von der russischen Front auf den italienischen Kriegsschauplatz verlegt.
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die tschechischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung von den tschechischen Soldaten Folge geleistet. Staatsrechtlich galt das auch für die Deutsch-Böhmischen Soldaten, da sie nunmehr tschechoslowakische Staatsbürger waren.

Das Dragoner-Regiment Nr. 2 jedoch blieb bis zum offiziellen Kriegsende bei der Fahne und geriet nach dem mit Italien geschlossenen Waffenstillstand in Südtirol in Kriegsgefangenschaft. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist nicht bekannt.

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